Tag 3, Capanna da l´Albigna – Passo Cacciabella – Capanna di Sciora
8.15 Uhr, Treffpunkt vor der Hütte. Und wieder klappt es pünktlich. Schnell noch ein Gruppen-Startbild. Wir sind schon routiniert. Leider müssen wir heute einen unserer Wanderköpfe auf Grund von starken Knieschmerzen verabschieden. Die Albignahütte bietet sich hier für einen Ausstieg an weil die Albigna-Bahn am Stausee nicht allzu weit weg ist. Zu acht geht es also weiter, wieder bergab, stets mit einem wunderschönen Blick auf den Albignastausee. Und wie auch schon am Vortag fragen wir uns, wo wohl der Weg auf der anderen Seite weitergeht. Zu sehen ist aus der Ferne nämlich nichts. Nach einer kurzen Rast am Wasser erfahren wir schon bald, wie man hier nach oben kommt. Der Weg ist toll, alle haben Spaß. Leichte Kraxelei wechselt sich mit Blockwerk ab, in dem sich der Granit besonders griffig und glitzrig präsentiert. Die Granitplatten sind teilweise so groß, dass wir unsere Mittagspause hier, mitten in der Sonne, wieder mit Gletscherblick, einlegen. Gestärkt und gut gelaunt machen wir uns an die letzten 300 Höhenmeter rauf zum Passo Cacciabella, wo es Heike fast vom Hocker haut. Ein kurzer „Gipfelschnappschuss“ dann geht es auf der anderen Seite wieder runter. Und was wir da erleben, ist unglaublich toll. Ein mit Eisenbügeln und Ketten versehener, teils senkrechter Weg an bestem Fels nach unten. Und es scheint, als ob der Weg nicht enden will. Die Sonne tut ihr übrigens für unsere ausgelassene aber trotzdem konzentrierte Stimmung. Am Ende dieser Ferrata bleiben noch ca 600 Höhenmeter im Abstieg bis zur wunderbaren Capanna Sciora. Auf der Hütte angekommen, der obligatorische Blick auf die Uhr, der sagt, „für Kaffee ist es jetzt aber spät.. ach was soll´s.. ein Bier bitte!“ Und dieses Bier genießen wir ganz besonders, den Cengalo und den Badile dabei im Augenwinkel.
Gute Nacht, guten Morgen.